Die Insel Wollin


Das Ferienhaus  Anna liegt im Wald und besitzt einen direkten Zugang zum Neuendorfer See (Jezioro Wiselka), der eine maximale Tiefe von 8 Metern aufweist und sich dadurch schneller erwärmt als die Ostsee. Es gibt zahlreiche Bademöglichkeiten und einen Ruderbootverleih an dem rund 20 ha großen See. Mit einem Angelschein für 14 Tage vom Hafenamt in Swinemünde (Swinoujscie) (Kosten ca. 15 Zloty) kann man versuchen Schleie, Hechte, Barsche, Aale und Brassen zu fangen. Mit etwas Glück kann man einen Biber bei einem Spaziergang um den See beobachten.

Neuendorf wurde 1517 erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich nach dem Bau der Bahnlinie von Stettin im Jahre 1899 langsam zu einem Seebad. 

Der feinkörnige, breite Sandstrand mit den bis an die Küste heranreichenden Wäldern machte es zu einem Geheimtipp bei Naturliebhabern. Nach dem Krieg erhielt der Ort den Namen Wiselka und liegt nun mitten im Nationalpark Wollin.

Der Ort hat alles, was man braucht: Einen kleinen Laden mit Produkten des täglichen Bedarfs. Hier sind die Brötchen und Hörnchen sehr zu empfehlen. Zudem gibt es einen Kinderspielplatz, Restaurants und Hotels für jeden Geldbeutel.

Von Wiselka aus, kann man die Insel sehr gut mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden oder sich einfach nur am Strand erholen. 

 

Eine kleine Auswahl möglicher Ausflugsziele

 

Nationalpark Wollin

Der 1960 gegründete Wolliner Nationalpark war der erste Polens und wurde 1996 um Teile der Pommerschen Bucht und des Stettiner Haffs auf heute 10.937 Hektar erweitert.  Hier wachsen 1300 verschiedene Pflanzenarten, von denen etwa 600 geschützt sind. Darunter sind 16 Orchideenarten.

Unter den 230 Vogelarten befinden sich etwa 10 Seeadlerpaare und Schwarzstörche.    

 

Wisentreservat Misdroy

Seit 1976 werden Wisente in einem Gehege gezüchtet. Die bis vor etwa 600 Jahren auf der Insel heimischen zotteligen Riesen, lassen sich von einem Hochstand aus gut beobachten. Wildschweine und Rehe sind ebenfalls zu sehen.

Das Gehege ist über die Küstenstraße 102, in Richtung Misdroy, nach ca. 6 km gut zu erreichen.

Von Dienstag bis Samstag ist das Gehege von 06:00 – 18:00 Uhr geöffnet. Im Sommer länger. Der Parkplatz ist kostenfrei. Der Eintritt beträgt 6 Zloty und 4 Zloty ermäßigt.

 

Der Türkissee (Jezioro Turkisowe)

Der Türkissee bei Kalkofen (Wapnica) entstand im 19. Jahrhundert durch den Kalkabbau. Dieser war das Ausgangsprodukt für die 1855 von dem Stettiner Johannes Quistorp (1822 – 1899) gegründete Portlandzementfabrik in Lebbin. Sie war eine der ältesten Zementfabriken in Deutschland und mit ihren 600 Beschäftigten zeitweise die größte in Europa. Die Anlagen wurden nach dem Krieg demontiert und als Reparationsleistung nach Russland transportiert.

Kalziumcarbonat lässt das Wasser, abhängig von der Sonnenintensität, in den verschiedensten Grüntönen schimmern. Den schönsten Blick über den See hat man von einem Aussichtspunkt am Sandberg (Góra Piaskowa). 

In der Nähe steht eine 600-jährige Eiche, die mit ihren über 6 m Stammumfang eine imposante Erscheinung ist und den Namen „die Uralte“ trägt.

 

Seebad Misdroy

1554 wurde Misdroy als Eigentum der Domprobstei Cammin erstmals erwähnt.

Als Myzdrawe (= zwischen den Quellen, da es solehaltige Quellen in der Gegend gab) wurde der Fischerort 1579 mit 30 Einwohnern genannt. 

Ab 1835 gab es erste Badeeinrichtungen.

Schon 7 Jahre später sind das erste Gesellschaftshaus und ein Spielcasino fertiggestellt.

1867 macht der spätere Kaiser Friedrich III. einige Wochen Urlaub in Misdroy. Er wohnt in der 1857 errichteten Villa des Berliner Rentiers Arnold Lejeune, dem heutigen Kulturhaus.

1869 Durch den Ausbau der Laatziger Ablage ist eine direkte Schiffsverbindung nach Stettin möglich. Damit brauchen die Badegäste nicht mehr ausgebootet zu werden.

1884/1885 wird die erste Seebrücke aus Holz erbaut. Die Zahl der Badegäste betrug 7.620 pro Saison.

1901 Anschluss an das Stromnetz.

1906 Die Seebrücke wird auf 360 m verlängert.

1912 Kanalisation wird gebaut.

1913 Bei einer Sturmflut in der Silvesternacht wird die Seebrücke zerstört und abgerissen.

1921 Die Kaiser-Friedrich-Seebrücke wird nur mit einer Länge von 200 m errichtet, dadurch konnten keine größeren Schiffe mehr anlegen.

1958 wird erst der Kur- und Badebetrieb wieder aufgenommen.

2004 wird die Seebrücke auf 395 m verlängert. 

 

Der Jordansee (Grodno)

Der hauptsächlich von Buchen, Eichen und Erlen umgebene See soll seinen Namen vom ehemaligen Fischreichtum haben, in Anlehnung an das biblische Jordanien. Früher war der See ein beliebtes Ausflugziel mit Ruderbootverleih und einer Gaststätte. Schon während des dritten Reiches wurde der See eingezäunt, da in der Nähe eine Nazigröße ihr Jagdschloss hatte. Nach dem Krieg nutzten hohe polnische Beamte dieses Refugium für ihren Urlaub. Der See ist aktuell nicht zugänglich.

 

Der Kaffeeberg (Kawcza)

Der Aussichtspunkt an der Steilküste in einer Höhe von ca. 57 m über die pommersche Bucht ist von den letzten Hotels aus, mit einem kurzen Fußmarsch von  600 m, zu erreichen. Auf dem schattigen Wanderweg gibt es einige Rastplätze.

Es führt auch eine fast 130 m lange Treppe vom Strand auf den Kaffeeberg.

Um 1900 erlaubte ein kleiner Landungssteg am Fuße des Berges das Anlegen von Booten. Im prächtigen Restaurant mit Blick auf die Ostsee traf man sich zum Kaffee, daher der Name. Leider steht diese Gaststätte nicht mehr.

 

Der Gosanberg ( Grzywacz Gosan)

Der Gosanberg ist mit ca. 93 m eine der größten Erhebungen an der polnischen Ostsee. Von der Aussichtskanzel hat man bei klarer Sicht einen herrlichen Blick über die pommersche Bucht, die Bäder der Nachbarinsel Usedom, die Greifswalder Oi und die Ostküste der Insel Rügen. Von Misdroy führt ein ca. 4 km langer Wanderweg durch einen Buchenwald. In der Nähe ist das Wisentgehege.

 

Naturlehrpfad und historischer Weg Weißer Berg

Der Berg wurde schon vor dem zweiten Weltkrieg militärisch genutzt, so finden sich heute noch Reste von Bunkeranlagen, Geschützstellungen und Aussichtstürme, die zuerst von den Deutschen und dann den Polen genutzt wurden.  Hinweistafeln informieren über die lange Geschichte der militärischen Nutzung dieses Berges. Der Fahrrad- und Wanderweg ist gut befestigt und durch schwarz weiße Markierungen gekennzeichnet.

 

Fahrrad-Tipps rund um Misdroy

Diese wurden von dem polnischen Reiseveranstalter travelnetto veröffentlicht.

- „Zu den Seen von Warnowo“:  Die Strecke führt von Misdroy in östliche Richtung am Wisentgehege bis nach Warnowo und Wiselka und zurück über Zolwino und Warnowo (grüne Strecke). Die Tour ist ca. 25 – 30 km lang.

 

- „Nach Swinemünde“:  Der grüne Weg führt bei dieser Tour in westliche Richtung durch den Küstenwald bis zum Leuchtturm von Swinemünde und dann zur Stadtfähre von Swinemünde. Die Strecke ist 14 km lang. Zurück kann man ein Adlerschiff nehmen und die Küste von der Seeseite aus genießen.

 

- „Durch den Nationalpark“:  Die blaue Strecke führt entlang der ehemaligen Landstraße nach Lubiewo, geht über Wicko und Wapnica durch den Park bis nach Wollin. Die Strecke ist ca. 20 km lang.

 

-„Entlang des Haffs“: Sie folgen der alten Landstraße in südlicher Richtung bis Lubiewo, passieren die Raketenabschussrampe und den Türkissee bei Wapnica bis zur Slawenburg von Lubin. Die Strecke ist ca. 8 km lang.

 

Es gibt noch viel mehr auf der Insel zu entdecken. Hier nur einige Stichpunkte:

- Seebad Heidebrink (Miedzywodzie): Über einen Strandspaziergang von Wiselka aus nach ca. 5 km aus zu erreichen.

- Seebad Swinemünde:

- Die Mühlenbake auf der Westmole gilt als Wahrzeichen der Stadt und wurde 1874 als Navigationszeichen geschaffen.

- Der Kurpark wurde 1828 von Peter Joseph Linné gestaltet. 

- Das Alte Rathaus wurde 1808 erbaut und beherbergt heute das Seefischerei-Museum (Öffnungszeiten: Di-Fr. 09:00 – 16:00; 

  Sa und So von 11:00 -16:00 Uhr

- Festungsanlage Engelsburg (Fort Aniola) von 1870 – 1880 erbautes Fort, zum Schutz des Hafens (Öffnungszeiten: tägl. 10:00 – 15:00 Uhr).

  Der Eintritt beträgt 10 Zloty.

- Festungsanlage Westbatterie (Fort Zachodni) 1857 erbaut (nur von April – Oktober von 10:00 – 15:00 Uhr geöffnet). Der Eintritt beträgt 10 Zloty.

- Festungsanlage Ostbatterie (Fort Gerharda) 1856 – 1863 erbaut (April – Oktober von 10:00 – 18:00 Uhr und November- März von 10:00 – 17:00 Uhr      geöffnet). Der Eintritt beträgt 10 Zloty.

- Der 1857 erbaute Leuchtturm (Latarnia Morska) ist der höchste an der polnischen Ostsee mit seinen 68 m und bietet, nachdem die 300 Stufen      erklommen wurden, einen schönen Überblick. Der Eintritt beträgt 7 Zloty.

- Der Otternhöhlensee (Jezioro Czajcze) hat eine hufeisenförmige Form und ist fast 78 ha groß. Ein ca. 5,5 km langer Rundweg führt um den See.    Ein Parkplatz für Besucher liegt an der Straße von Wiselka nach Wanowo.

 - Das Vogelschutzgebiet Kaseburg (Karsiborska Kepa) ist für ornithologisch Interessierte sehr zu empfehlen. Es liegt auf der gleichnamigen Insel      und ist 1,8 Quadratkilometer groß.

- Das Nationalparkmuseum (Muzeum Wolinskiego Parku Narodowego) in Misdroy ist Di – So von 09:00 – 15:00 Uhr geöffnet und bietet einen Einblick    in die Natur der Endmoränenlandschaft und die hier lebenden Tierarten.

 

- Das Wachsfigurenkabinett (Gabinet Figur Waskowych) an der Misdroyer Promenade ist täglich von 10:00 – 16:00 Uhr geöffnet.